Gewichtheben
Das Gewichtheben ist eine schwerathletische Sportart, bei der eine Langhantel durch Reißen oder Stoßen zur Hochstrecke gebracht wird, das heißt mit ausgestreckten Armen über den Kopf gestemmt wird.
Neben der Technik sind beim Gewichtheben insbesondere Schnelligkeit, Kraft, Koordination und Beweglichkeit für den Erfolg maßgeblich. Obwohl das olympische Gewichtheben als Randsportart einzuordnen ist, finden sich die Übungen bei vielen Hochleistungssportlern, zum Beispiel bei Sprintern und Kugelstoßern, wegen ihrer Schnellkraftaspekte im Trainingsprogramm.
Wettbewerbe werden gegenwärtig als Zweikampf der beiden Disziplinen Reißen und Stoßen durchgeführt. Dabei werden sowohl die Einzeldisziplinen als auch der Zweikampf gewertet, für den die beiden Einzelergebnisse addiert werden.
Reißen
Die Hantel liegt horizontal vor den Beinen des Hebers. Sie wird mit den Handflächen nach unten gefasst und in einer einzigen Bewegung vom Boden zur Hochstrecke mit ausgestreckten und senkrecht stehenden Armen gebracht, entweder mit einem Ausfallschritt oder dem Beugen beider Beine (Hocke). Die Hantel ist in einem pausenlosen Bewegungsablauf am Körper entlang nach oben zu führen. Während des Versuches darf außer den Füßen kein anderer Körperteil den Boden berühren.
Das gehobene Gewicht muss in der endgültigen Position bei gestreckten Beinen, Füßen auf gleicher Linie und gestreckten Armen bis zum Zeichen des Kampfrichters zum Abnehmen des Gewichts bewegungslos fixiert werden. Das Drehen der Handgelenke darf erst erfolgen, nachdem sich die Hantel über der Kopfhöhe des Hebers befindet. Ein Heber kann im Ausfall oder in der Hocke nach eigenem Gutdünken verharren. Das Kampfrichterzeichen zum Abstellen der Hantel hat zu erfolgen, sobald der Körper des Hebers bewegungslos ist.
Stoßen
Das Stoßen wird im deutschen Regelwerk entsprechend der englischen Benennung clean and jerk offiziell als „Umsetzen und Stoßen“ bezeichnet. Es besteht aus zwei Teilabläufen, dem Umsetzen der Hantel auf die Schultern und dem Ausstoßen der Hantel über den Kopf, was seinen wesentlichen Unterschied zum Reißen darstellt.
Umsetzen
Die Hantel liegt horizontal vor den Füßen des Hebers. Sie wird mit den Handflächen nach unten gefasst und in einem einzigen Bewegungsablauf vom Boden zu den Schultern gebracht, entweder mit dem Ausfallschritt oder mit der Hocketechnik. Die Hantel darf die Brust nicht vor der endgültigen Position berühren; sie soll auf den Schlüsselbeinen, der Brust oder den vollständig gebeugten Armen ruhen. In dieser Position kann der Heber nach Gutdünken verharren. Allerdings dürfen in der Hocke die Ellenbogen keinesfalls die Oberschenkel berühren, sonst ist der Versuch ungültig.
Ausstoßen
Beugen und Strecken der Beine und Arme, um die Hantel zur Hochstrecke mit völlig gestreckten, vertikal stehenden Armen zu bringen (pausenlose Aufwärtsbewegung), dann Einnehmen der Grundstellung, Beine und Arme sind gestreckt, warten bis zum Signal des Kampfrichters zum Abnehmen der Hantel. Das Signal hat zu erfolgen, sobald der Heber absolut bewegungslos ist. Vor dem Ausstoßen muss die Hantel in Ruhe sein, „anwippen“ macht den Versuch ungültig. Ebenso muss das Ausstoßen in einer einzigen Bewegung bis zu den durchgestreckten Armen erfolgen, „nachdrücken“ macht den Versuch ebenfalls ungültig.